Faschingspredigt von Diakon Edgar Nubert

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6. Sonntag im Jahreskreis B – 11.02.2024

An diesem Wochenende es ist wieder so weit,
der Fasching auf seinen Höhepunkt hinsteuert, vor allem heut'.
Die Narren sind los in diesen Tagen,
sie feiern ausgelassen in allen Lagen.
Dem einen ist es ein Graus, ein anderer ist froh,
die Menschen sie sind nun mal so oder so.
Dies gilt auch für die Kirche, die katholische, die ist so richtig bunt,
verkündet die frohe Botschaft auf dem ganzen Erdenrund.

Der Diakon heut' mal wieder in Versen spricht,
dem einen gefällt's, dem anderen nicht.
Der Kirchenmusiker, auch er ist da gerne dabei,
spielt flott auf der Orgel, ganz frank und frei.
Unser Pfarrer, er ist schon gespannt,
was ich heute vortrage, hoffentlich auch gewandt.
Ich hoffe, auch Ihr seid heute gut drauf,
seid am Ende zufrieden mit dem Gottesdienstverlauf.

Leider, ich muss euch das schon am Anfang sagen,
bevor mir wirklich platzt der Kragen,
es gibt der Narren viel zu viel,
ich meine die, die verfolgen nur ihr Ziel,
die glauben, sie können mit Terror und Krieg Probleme lösen,
sich dabei nicht mal fühlen als die Bösen.
Denen ein Menschenleben ist nichts wert,
da läuft doch vieles total verkehrt.

Doch auch in Deutschland, die Narren, sie werden immer mehr,
ich frage mich, wo kommen die nur her?
Unterstützen eine Partei, die „Alternative“ sich nennt,
doch deren Programm fast keiner so richtig kennt.
Die behaupten, einfache Lösungen zu haben,
Demokratie und Menschenrechte sie wollen begraben.
Die christlichen Werte durch die braune Brille sehen,
sie dabei an den ganz rechten Rand gehen.

„Warum ich das an den Anfang stell'?“,
fragt sich vielleicht so mancher Gesell'.
Weil Jesus so ganz anders denkt,
hoffentlich unsere Meinung in seine Richtung lenkt.
Im Evangelium wir hören von seinen Taten,
die wir verinnerlichen sollen, das möchte ich Euch raten.
Gerade heute ist seine Botschaft klar,
vor allem gilt sie auch uns, es ist wirklich wahr.

Jesus mal wieder Grenzen überschreitet,
des Menschen Heil ihn dabei leitet.
Jesus keine Berührungsängste kennt
und vor dem Aussätzigen nicht wegrennt,
er langt ihn sogar an, spricht: „Werde rein!“
Er wird es und behält es nicht für sich allein.
Dadurch für alle öffentlich wird,
Jesus ist wirklich der gute Hirt'.

Menschen die am Rande leben,
gerade denen hat Jesus etwas zu geben,
schert sich wenig um Gesetze oder Bräuche,
füllt neuen Wein in neue Schläuche,
ist solidarisch mit Armen und Kranken,
damit sie wieder Hoffnung tanken,
gliedert Ausgegrenzte in die Gesellschaft ein,
so sollte es auch heute bei uns sein.

Doch Aussatz gibt es wie mir scheint,
auch heut', denn nicht nur diese Krankheit ist gemeint,
uns unrein aussehen zu lassen,
auch dies sollten wir mal erfassen:
Dazu zählt Streit und Hass und Neid,
böswillig zugefügtes Leid,
Kränkung und Nicht-Verzeihen-Können,
Lügen und Betrügen muss man auch nennen.

Sich über andere zu erheben
und jedes unchristliche Leben.
All das macht unsere Seele krank,
es wirkt wie Aussatz mit Gestank.
Von Herzen kann nur rufen ich:
Herr, komm zu mir und heil' auch mich!
Für Gott ich sage es an dieser Stelle,
gibt es keine hoffnungslosen Fälle.

Was habe ich im letzten Jahr vernommen,
von den berufsmäßig so wirklich Frommen?
Im synodalen Weg um Formulierungen es wurde gerungen,
ich meine, da ist an den runden Tischen einiges gelungen,
doch manche Bischöfe, sie legten sich quer,
aus Eichstätt, Passau, Regensburg und Köln sie kommen her.
Gar keine gute Figur macht Woelki, der Kardinal,
Ermittlungen laufen gegen ihn, das ist wirklich fatal.

Der Vatikan versuchte gar den synodalen Weg zu stoppen,
doch schließlich konnte er sich selber toppen.
Ein weltweiter synodaler Prozess wurde in Gang gebracht,
über den nun die Kurie mit Argusaugen wacht.
Die Laien sind hier noch weitgehend außen vor,
das ist wieder mal ein richtiges Eigentor,
das wird sich sicher auch mal ändern,
denn Franziskus bewegt sich doch gerne an den Rändern.

Im Dezember gab es dann tatsächlich einen Paukenschlag,
ich es immer noch nicht so recht glauben mag.
Den Segen können nun ganz offiziell erhalten,
so manche Stirn sie runzelt sich in Falten,
Paare, ob unverheiratet oder gleichgeschlechtlich,
drüber ganz besonders freue ich mich.
Dies wurde von der Kurie vor zwei Jahren kategorisch ausgeschlossen,
sie stehen nun wie Pudel da, die ganz begossen.

Doch unser Blick soll uns nicht nur nach oben führen,
wir dürfen nicht vergessen zu kehren vor den eigenen Türen.
So sollen wir an der eigenen Nase uns packen,
bewusst werden unserer eigenen Macken.
Als nächstes möchte ich Euch allen,
mal sagen was mir ist aufgefallen,
im letzten Jahr hier, bei uns in der Gemeinde,
ich hoffe, ich mache mir da keine Feinde.

Dass sich unsere Gemeinde bewegt,
das ist schon seit langem gut belegt.
Ob Emmausgang, von Kolping organisiert,
unsere Pfarrwallfahrt, sie lief wie geschmiert.
Den Bittgang nach Lochhausen ganz traditionell man begeht,
ein Fahrrad-Frischluft-Gottesdienst zum ersten Mal entsteht.
Auch eine Fahrzeugsegnung war wieder dabei,
ob mit vier, drei oder zwei Rädern ist dabei immer einerlei.

Am Valentinstag ging es wieder mal rund,
gesegnet wurden alle, es war wirklich bunt.
Der Ehrenamtsabend war der nächste Streich,
eine Rate-Show, sie war heiter und informativ zugleich.
Bei „Gröbenzell ist bunt“, wir waren vertreten,
in den „Gastraum Kirche“ die Menschen wurden gebeten.
Zur Pfarrversammlung die Menschen kamen in Scharen.
„Wie geht es bei uns weiter?“ Sie einfach nur neugierig waren.

Unser Pfarreimaskottchen der JB, er ist nun ein Medienstar,
ob ihr es glaubt oder nicht, es ist wirklich wahr.
JB mit seinem Team einen Sonderpreis hat gewonnen,
unsere Erzdiözese und der Michaelsbund haben dies ersonnen.
JB mit seinen Videoclips auf unserer Homepage ist zu finden,
er hat da einiges lehrreich und witzig zu verkünden.
Konkurrenz macht unser neuer Pfarrer, ich habe es nicht erdichtet,
über ihn fast wöchentlich, in der Presse wurde berichtet.

So richtig nachhaltig möchte unsere Pfarrgemeinde sein,
eine Solaranlage auf dem Dach, sie könnte eine gute Lösung sein.
Doch Denkmal- und Ensembleschutz sie stehen dem entgegen,
ob wir da in den nächsten Jahren noch ein Ergebnis erleben?
Doch Nachhaltigkeit ist für uns wichtig,
wir sammelten statt dessen Kronenkorken und Schuhe, das find' ich richtig.
Nachhaltigkeit fängt bei jedem von uns im Kleinen an,
dann trauen wir uns auch an die großen Lösungen wieder dran.

Pragmatisch ist auch unser Adventsmarktteam,
beim Schneechaos überlegt man sich: „Wo soll der Schnee denn hin?“
Flugs werden daraus Tische erstellt,
darum sich so manch' frohe Runde gesellt.
Am Samstag Punsch und Glühwein in Massen ging raus,
doch am Sonntagnachmittag war leider schon bald beides aus.
Drum liebes Adventsmarktteam gebt in diesem Jahr acht,
dass Ihr auch genügend Punsch und Glühwein macht.

Ökumene wird bei uns ganz großgeschrieben,
weil wir uns als Geschwister wirklich lieben.
So wurde Pfarrerin Bischoff hier in unserer Pfarrkirche ordiniert,
ich weiß nicht, ob so etwas schon irgendwo ist passiert?
Eine Frau, am Altar sie konnte stehen,
das würde auch bei uns Katholiken doch ganz gut aussehen.
Ökumenisch gesegnet wurden auch Trampolinpark und Bankfiliale,
der Fasching wurde ökumenisch gefeiert bei uns drüben im Saale.

Das Beste wie immer, es kommt zum Schluss,
wenn ich euch nun etwas über das Personal sagen muss.
Bei unseren Pfarrsekretärinnen man nur auf Engel treffen kann,
mit Isabella Engl sogar eine mit diesem Namen zu arbeiten begann.
Bernadette Matthei ist unsere Seelsorgerin für die Kranken,
bei Elisabeth Nauderer die Jugendlichen können auftanken.
Doch die beiden sind in Gröbenzell nur selten zu seh'n,
müssen einen großen Sozialraum abdecken, wie soll das nur geh'n?

Leider hieß es zum Jahresende Abschied zu nehmen,
von Roland Wittal und Pater Shibu, sie haben der Pfarrei viel gegeben.
Sie wären in Gröbenzell gern noch einige Jahre geblieben,
doch der Kardinal winkte ab und sagte: „Nein.“, meine Lieben.“
Roland Wittal war „Pfarrbeauftragter“ bis zum letzten Tag,
ein Modell, das der Kardinal aber nicht wirklich mag.
Roland nun in der Isarvorstadt als „Pfarrbeauftragter“ wurde installiert,
ob man so eine Entscheidung letztlich kapiert?

Pater Shibu kurz vor seinem Weggang noch eine Reise unternahm,
die bei den Mitreisenden aus der Pfarrei wirklich sehr gut ankam.
Es ging nach Indien, in sein Heimatland,
er ist in seinem Heimatort noch sehr gut bekannt.
Pater Shibu sich dabei ganz locker gab,
auch er genoss die Reise Tag für Tag.
Im Gottesdienst er sich sicher gab und auch sehr gut sang,
so dass der Funke zu allen Gottesdienstbesuchern übersprang.

Zum Glück sich auf die freie Stelle ein Seelsorger beworben hat,
der wollte vom Land mehr oder weniger in die Stadt.
Mit Tobias Rother wieder ein Pfarrer ist bei uns angetreten,
ist bereit mit uns allen zu arbeiten und zu beten,
möchte Bewährtes bewahren und doch auch Neues einbringen,
ich glaube, dies kann ihm mit uns allen ganz gut gelingen.
Denn durch uns sollen die Menschen seh'n,
dass Gott wird immer mit uns geh'n.

Weihbischof Bischof höchstpersönlich ihn in sein Amt einführte,
ein jeder dabei die Wertschätzung von Pfarrer Rother spürte.
Die Kirche war voll an diesem Tag,
was uns sonst nicht so oft gelingen mag.
Die Liturgie war sehr festlich und Pfarrer Rother wurde viel übergeben,
doch am Vorstehersitz, da blieb der Weihbischof schließlich kleben.
Drum ist es immer gut zu überlegen, einen Bischof einzuladen, ist dies wirklich ein Segen?

Als Prediger Pfarrer Rother ein großer Geschichtenerzähler ist,
so dass man seine Predigten nicht so schnell vergisst.
Ob Krokodile und Schluchten, die sich bei Gröbenzell sollen befinden,
Knöpfe und Knopflöcher, Erde und Himmel sollen verbinden,
Wildschweinschinken zur Erfindung des Rades beitrugen,
oder Einhörner, so manches gerät da etwas aus den Fugen.
Doch in guter Gesellschaft er dabei ist, ich sage es Euch so am Rand,
Jesus erzählte ja auch Gleichnisse und Geschichten am laufenden Band.

Doch unseren Pfarrer, ich kann es nur betonen,
den müssen wir auch etwas schonen.
Ist nur zur Hälfte hier bei uns vor Ort,
zur anderen Hälfte ist er Dekan, das ist schon ein Wort.
Mit Roland Wittal und Pater Shibu zwei Vollzeitkräfte gegangen sind,
die ersetzt wurden durch eine halbe Stelle, somit etwas Neues beginnt.
Es wird also nicht so weitergehen wie bisher,
das ist für mich daraus die Lehr‘.

Nun will ich meine Predigt so langsam beenden,
es beim Gesagten belassen und bewenden,
im Blick auf den Herrn, da können wir's wagen,
trotz allem recht froh zu sein, nicht nur in den kommenden Tagen.
Leben wir aus der Freude des Herrn,
genießen wir das uns von Gott geschenkte Leben wirklich gern.
So ende ich mit Helau in seinem Namen,
da dürft Ihr getrost antworten mit: Amen.